Walderlebnistage

6. Klassen erlebten ereignisreiche Tage im Nationalpark Bayerischer Wald

Trotz des unerfreulich kalten und regnerischen Wetters waren die Walderlebnistage der 6. Klassen vom 24. bis 26. April eine schöne Abwechslung zum Schulalltag und eine Möglichkeit, seine Mitschüler und Mitschülerinnen - auch klassenübergreifend - besser kennenzulernen. Natürlich stand das Wandern im Nationalpark Bayerischer Wald im Vordergrund, so dass die jungen Leute wichtige Erkenntnisse über die Bedeutung dieses einzigartigen Naturgebietes mit nach Hause nahmen.

Gleich nach der Ankunft in der Jugendherberge Waldhäuser starteten die Klassen 6a und 6d in Richtung Lusen, was für viele eine richtige Herausforderung darstellte. Der Weg über glitschige Steine und Schlamm, noch dazu der steile Anstieg die Himmelsleiter entlang gestaltete sich alles andere als einfach. Umso glücklicher waren die Gipfelstürmer, als sie ihr Ziel in 1373 Meter Höhe erreicht hatten.

In der Zwischenzeit unternahmen die Klassen 6b und 6c in der Nähe der Jugendherberge eine „FaiRallye“, die jedoch von den starken Regenfällen arg behindert wurde. Dabei erforschten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht nur die Umgebung der Jugendherberge, sondern beschäftigten sich auch mit dem Thema „Ressourcenschonung“ als wichtigen Bestandteil des Umweltschutzes. Nach einer längeren Pause, in der die Schüler und Schülerinnen ihre Zimmer bezogen und es zu regnen aufgehört hatte, traf man sich zum Programmpunkt „Waldtag für Entdecker und Entdeckerinnen“ auf der Wiese oberhalb der Jugendherberge. Hier erfuhren sie auf spielerische Weise, wie wichtig die Artenvielfalt ist und welche Rolle dabei der Nationalpark Bayerischer Wald spielt.

Am Abend unternahmen die Klassen 6b und 6c eine Nachtwanderung, auf der teilweise gruselige Geschichten erzählt und Spiele ausprobiert wurden. Anschließend stand noch eine Disco auf dem Programm. Die Klassen 6a und 6d durften Stockbrote über dem offenen Feuer backen, auch Marshmallows wurden zubereitet, welche einigen ein vollkommen neues Geschmackserlebnis auf die Zunge zauberten.

Für den Dienstag war der Besuch des Nationalparkzentrums Lusen geplant, wobei das 200 Hektar große Tierfreigelände mit seinen circa 40 Tierarten im Mittelpunkt stand. Auf der geführten , sieben Kilometer langen Wanderung bekamen die Sechstklässler und Sechstklässlerinnen, aber auch die Lehrkräfte viele interessante Informationen über die Lebensweise der Tiere und ihre Bedeutung für das Ökosystem. Ein Schüler der Klasse 6b hatte sogar das große Glück, einen Luchs zu sehen, was für ihn auch deswegen ein besonderes Erlebnis war, weil er bei einer Wette mit seiner Klassenleiterin eine Pizza gewonnen hatte. Die Klasse 6c war von den Wildschweinen und ihren Frischlingen so fasziniert, dass nicht einmal ein neu einsetzender Graupelschauer sie zum Weitergehen bewegen konnte. Wo sonst ist es möglich, eine Wildschweinherde ohne Begrenzung durch einen Zaun in etwa zehn Meter Entfernung zu bestaunen?

Bevor die Klassen 6b und 6c schließlich wieder mit dem Bus den Weg zur Jugendherberge antraten, besuchten sie das Hans-Eisenmann-Haus. Dort konnte man in die Dauerausstellung „Wege in die Natur – Eine Geschichte von Wald und Menschen“ hineinschnuppern und mehr über die Naturpark-Philosophie „Natur Natur sein lassen!“erfahren.

Nach dem Abendessen durften die Schüler und Schülerinnen der Klassen 6b und 6c ein Lagerfeuer in Gang setzen und ihre Stockbrote rösten. Die Klassen 6a und 6d hingegen vergnügten sich in der hauseigenen Disco.

Der Vormittag des Abreisetages stand unter dem Zeichen von Spielen und einer circa einstündigen Wanderung zur Martinsklause, einem wunderschönen Waldsee, der den Flößern als Holztriftanlage gedient hatte.

Anschließend ging es zum Freilandmuseum in Finsterau, wo die Schüler und Schülerinnen je nach Interessenslage auf verschiedene Workshops verteilt wurden. So wirkten sie in verschiedenen, original aufgebauten Bauernhöfen selbst bei der Herstellung von Wolle, Leinen und Butter mit und erfuhren auf diese Weise, wie die Menschen vor ungefähr 100 Jahren gelebt und gearbeitet haben. Einen besonderen Eifer legten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Workshop „Vom Korn zum Brot“ an den Tag. Sie durften das Korn mahlen, den Teig anrühren, schlagen und formen. Die im Holzofen gebackenen, sehr dekorativ gestalteten Brote schmeckten den Bäckern und Bäckerinnen ganz besonders gut. Nach einer knapp zweistündigen Fahrt kehrten die Sechstklässler und Sechstklässlerinnen nach Cham zurück, wo sie von ihren Eltern schon sehnsüchtig erwartet wurden.

Christl Hastreiter