Chemie-Übungen

Experimentalchemie – aufregend, herausfordernd und beherrschbar

Erfreuliche zwölf Schüler starteten in diesem Schuljahr in das Abenteuer Wahlfach Chemie-Übungen. Sicherlich neugierig und „wagemutig“ machten sie sich auf, die Geheimnisse der chemischen „Hexenküche“ kennenzulernen. Das dies alles jedoch keine Zauberei darstellt, sondern mit exakter und konzentrierter Arbeitsweise voll planbar und beherrschbar ist, lernten die Schüler aus den Jahrgangsstufen acht, neun und zehn alsbald kennen. Aller Anfang ist schwer: Am ersten Praktikumsnachmittag machten sich die Schüler vertraut mit der gesamten Gerätschaft und deren Handhabung sowie den Sicherheitsvorschriften und dem richtigen Umgang mit Gefahrstoffen. Außerdem sollten die Jungchemiker von Anfang an versuchen – wie in einer gut funktionierenden Küche auch – Ordnung in ihren kreativ chaotischen Arbeitsplatz zu bekommen. Wie sich herausstellen sollte, blieb dies bei einigen ein Dauerbrenner bis zum Schuljahresende. Doch schon am zweiten Praktikumstag durften sie das Erlernte in die Tat umsetzen und in Zweier-Teams mit ihnen bis dahin vertrauten Methoden mehr oder weniger gefährliche Substanzen, die äußerlich völlig gleich aussahen, eindeutig identifizieren. Das war dann doch nicht so einfach wie es auf den ersten Blick aussah. In den meisten Fällen wurden bei den Versuchen selbstverständlich die Beobachtungen, Schlussfolgerungen und Ergebnisse – wie beim wissenschaftlichen Experimentieren üblich – schriftlich festgehalten. Damit man einen Eindruck bekommt, welch vielfältiges Programm die Schüler gut und ausdauernd bewältigten, wird im Folgenden ein Auszug der Experimente aufgezählt:

  • Verbrennungsvorgänge mit Flammenerscheinung und richtiges Löschen
  • Erzeugung von Legierungen (Kupfer wird zu „Silber“ und „Gold“)
  • Umgang mit den im Wasser teils explosiv wirkenden Metallen Natrium und Kalium
  • Stofferkennung durch Flammenfärbung
  • Verbrennungsvorgänge in Abhängigkeit der Oberfläche des Stoffes (Metallstaubexplosion)
  • Wirkung von Säuren auf Metalle
  • Versuche mit dem brennbaren, explosiven Gas Wasserstoff
  • Herstellung von flüssigem Eisen (Thermit-Versuch)
  • Destillation

Die Schüler waren mit großem Elan und – manchmal etwas zu überschäumender – Experimentierfreudigkeit am Werk und lernten ihre Versuche bzw. Arbeitsaufgaben selbstständig oder im Team zu lösen und auszuwerten. Eine Vernetzung mit dem Chemiewissen aus dem vormittäglichen Unterricht war stets möglich und sinnvoll und führte bei den Schülern sicherlich zu einer besseren Vertiefung. Dieses Wahlfach war bestimmt eine lohnende und interessante Erfahrung, trotz der „geopferten“ Freizeit am Nachmittag.

Christian Brandl